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Stethoskop
Maßnahmen einer Rehabilitation
Die Bestandteile einer Rehabilitation sind umfangreich und umfassen unter anderem Physiotherapie, Ergotherapie und Ernährungsberatung.
Rehabilitation nach Krebs

Rehabilitationsmaßnahmen

Welche Maßnahmen im Rahmen der Rehabilitation getroffen werden kann nicht pauschaliert werden und hängt von der individuellen Situation des Patienten ab. Gerade für Krebspatienten kann die sogenannte Anschlussrehabilitation, die direkt nach der Akutbehandlung eingeleitet wird, alles Wichtige bündeln. Um die Therapie möglichst effektiv zu gestalten, achten Kliniken in der Regel darauf, dass die Maßnahmen in Kleingruppen stattfinden.

Rehabilitationsmaßnahmen in der medizinischen Rehabilitation

Die medizinische Rehabilitation umfasst die Anschlussrehabilitation sowie die onkologische Rehabilitation, die innerhalb eines Jahres nach Abschluss der Behandlung erfolgen sollte. In einem gemeinsamen Gespräch zwischen Arzt und Patient werden die individuellen Ziele besprochen und anhand dieser Ziele die Rehabilitationsmaßnahmen festgelegt. Eine umfassende Rehabilitation besteht aus diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen, die dem Rehabilitanden bei seiner Genesung und der Rückkehr in den Alltag unterstützen sollen.

Verschiedene Bausteine tragen zur Heilung des Patienten bei. Nach den Anstrengungen der Akutbehandlung sind auch psychologische Einheiten Teil der Reha. Bei Vorträgen werden Betroffene zu Themen rund um ihre Krankheit informiert. Bei gemeinsamen Gruppenübungen können sich Patienten untereinander austauschen. Jede Klinik gestaltet die Angebote etwas anders. Daher kann nur ein allgemeiner Überblick über mögliche Bestandteile der Rehabilitation gegeben werden.

Diagnostik

  • Anamneseerhebung: Dabei schauen sich die behandelnden Ärzte den individuellen Fall an und lernen den Patienten und dessen Krankengeschichte kennen
  • Elektrokardiografie (EKG), sowohl Langzeit-EKG als auch Belastungs-EKG
  • Endoskopie
  • Ultraschall
  • Ergometrie
  • Lungenfunktionsprüfung
  • Blutgasanalyse
  • Röntgenuntersuchung
  • gynäkologische und urologische Untersuchungen
  • Blutdruckmessung

Sport- und Bewegungstherapie

  • moderates Ausdauertraining (zum Beispiel Fahrradergometer, Walking, Aquajogging)
  • medizinische Trainingstherapie (MTT)
  • Koordinations- und Balancetraining
  • Körperwahrnehmung (zum Beispiel Qi Gong)
  • spezifische Gymnastikgruppen

Physiotherapie

  • manuelle und apparative Lymphdrainagen
  • Beckenbodengymnastik
  • Massagen
  • medizinische Bäder

Ergotherapie

  • Behandlung von Neuropathien (Sensibilitätsstörungen, die durch die Therapie entstanden sind)
  • Schulungen zur Körperwahrnehmung
  • Kreativtherapie
  • meditatives Tanzen
  • Umgang mit Hilfsmitteln

Schmerz- und Entspannungstherapie

  • Schmerzbewältigung und -dokumentation
  • Schmerzmedikation
  • Akupunktur
  • mentale Schmerzbewältigung
  • psychologische Einzelgespräche
  • Entspannungsverfahren (zum Beispiel Progressive Muskelentspannung, Meditation)
  • Elektrotherapie
  • spezifische Physiotherapie

Psychoonkologische Therapie

Da eine Krebserkrankung große Auswirkungen auf die seelische Gesundheit haben kann, nimmt die psychoonkologische Behandlung einen hohen Stellenwert in der Rehabilitation ein. Sie kann sowohl in Form von Einzel- als auch in Gruppengesprächen stattfinden. Manchen Patienten hilft es, sich im geschützten Raum einem Therapeuten anzuvertrauen und sich alle Ängste und Sorgen von der Seele zu reden. Anderen wiederum hilft vor allem der Austausch mit anderen Betroffenen in der Gruppe, um über gemeinsame Erfahrungen zu sprechen.

Ernährungsberatung

Nach einer Krebsoperation ist der Körper meist geschwächt. Umso wichtiger ist eine gesunde und ausgeglichene Ernährung. In der Ernährungsberatung erhalten die Rehabilitanden Tipps, wie man mithilfe der richtigen Ernährung wieder zu Kräften kommen kann. Bei Folgen der Therapie, die sich auf die Nahrungsaufnahme auswirken, kann eine mögliche Schonkost empfohlen werden. Auch enterale Ernährung, also eine Ernährung durch Trinknahrung oder Sondennahrung kann ein Thema der Ernährungsberatung sein. Darüber hinaus können Kurse zur Nikotinentwöhnung ein Bestandteil sein.

Sozialberatung

  • sozialrechtliche Fragestellungen zum Beispiel zum Schwerbehinderten- und Rentenrecht
  • Besprechung der Nachsorge und Vermittlung von Ansprechpartnern
  • Beratung zu Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben
  • Einzelberatung (zum Beispiel zur stufenweisen Wiedereingliederung)

Berufliche Rehabilitation

Die berufliche Reha zielt auf die Stabilisierung der Leistungsfähigkeit des Patienten ab, um ihn wieder in den beruflichen Alltag einzugliedern und um zu vermeiden, dass er in die Rente gehen muss. Die berufliche Rehabilitation kann ergänzend zur onkologischen Reha oder ausschließlich durchgeführt werden.

Rehabilitationsmaßnahmen im Rahmen der beruflichen Reha

Die berufliche Rehabilitation dient dazu, den Patienten möglichst schnell wieder in die Erwerbsfähigkeit zurückzuführen. Dafür werden unter anderem folgende Rehamaßnahmen durchgeführt:

  • Weiterbildungen
  • Umschulungen, falls man den eigentlichen Beruf oder die Tätigkeit nicht mehr ausüben kann
  • berufsvorbereitende Maßnahmen
  • Unterstützung bei der Erlangung von Qualifikationen

Wer ist im Rehateam beschäftigt?

In einem Rehazentrum kümmern sich nicht nur Ärzte um das Voranschreiten der bestmöglichen Genesung. Um die Rehabilitationsmaßnahmen umsetzen zu können sind einige Berufsgruppen notwendig. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Ärzte mit einschlägigen Fachrichtungen
  • Pflegekräfte
  • Psychotherapeuten
  • Sport- und Ergotherapeuten
  • Ernährungsberater
  • Köche
  • Sozialarbeiter

Was muss man zur Reha mitbringen?

Wenn man sich für eine ambulante Rehabilitation entscheidet, muss der Patient nur das mitbringen, was für die Maßnahme am jeweiligen Tag benötigt wird. Bei einer stationären Behandlung verbleibt der Patient für die gesamte Dauer der Reha in der Klinik und sollte deshalb an einige Dinge denken:

  • medizinische Befunde
  • ausführlicher Arztbrief mit Diagnose und Therapiemaßnahmen
  • Sportbekleidung
  • Badesachen und Badetuch
  • Medikamente, die der Patient benötigt und nichts mit der Reha zu tun haben
  • der Jahreszeit entsprechende Kleidung für Außenaktivitäten

Michi Jo Standl